Uisce Beatha – das Wasser des Lebens

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Whisky? Klar, da denkt man als erstes an Single Malt Whisky aus Schottland – oder an Bourbon aus den USA. Irland steht für viele – wenn man an alkoholische Getränke denkt – eher für Guiness und Kilkenny.

Aber nicht so vorschnell, denn auch Irland muss sich nicht verstecken, was Whiskey angeht!

Und wer aufmerksam gelesen hat, hat bereits den ersten Unterschied zum schottischen Whisky entdeckt; denn das irische »Wasser des Lebens« (so die Übersetzung der gälischen Bezeichnung »uisce beatha«, von der sich das Wort Whiskey ableitet) schreibt sich im Gegensatz zum schottischen Pendant mit e vor dem y.

Zu den bekanntesten irischen Whiskeys zählen Tullamore Dew, Connemara und Jameson, und ähnlich wie bei schottischen und US-amerikanischen Whisk(e)ys haben auch diese Marken eingefleischte Fans, die jeweils auf »ihre« Marke schwören – und sich diese gegebenenfalls sogar tätowieren lassen.

Tattoo von Tattoo AnansiTattoo von Tattoo Anansi

Die Destillerie Jameson, die 1780 von John Jameson gegründet wurde, ist Irland-Touristen besonders durch die Brennerei Old Jameson in Dublin bekannt, eines der Must-Sees in der irischen Hauptstadt, doch ist diese Adresse heute nur noch eine Schau-Destillerie. Die eigentliche Produktion findet heute in Midleton statt.

Der feine Stoff aus gemälzter und ungemälzter Gerste wird im Gegensatz zu vielen schottischen Whiskys oder auch dem irischen Connemara beim Trocknen nicht dem Rauch ausgesetzt, was letzteren den typisch-rauchigen Geschmack verleiht. Der dreifach destillierte Jameson bekommt durch die Abwesenheit von Rauch einen milderen und gefälligeren Geschmack als die Smoke-Whisk(e)ys, die nicht jedermanns Sache sind.

Jameson ist auch kein Single Malt sondern ein Blended Malt – das bedeutet, er wird nicht direkt aus dem Fass abgefüllt, was einen individuelleren Geschmack ergibt, sondern wird aus verschiedenen Fässern immer wieder so zusammen gemischt, dass auch bei den großen Mengen industriell erzeugten Whiskeys stets derselbe typische Geschmack zustande kommt.

Zur Reifung kommen nur bereits zuvor für Sherry, Bourbon oder auch Portwein gebrauchte Fässer zum Einsatz, die über die Jahre der Lagerung und Reifung ihren Geschmack an den Whiskey abgeben.

Und wer sich zwischen Guinness und Jameson nicht entscheiden möchte – es spricht nichts dagegen, beides nacheinander zu genießen!

Text: Dirk-Boris Rödel • Grafik: Jonas Bachmann

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