What a Life! Tattoo-Kultur und Musikfestivals

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Summer in the City – Rammstein in the city

Endlich ist da – der langersehnte Sommer in München – und damit die Zeit der Festivals.

Heute spielt Rammstein in München. Ich fahre mit dem Regionalzug aufs Konzert ins Olympiastadion- – mit vielen italienischen Fans: „Rrrrrramstein – molto talento“, hört man überall. Der eben hochgekochte Skandal, eher weit weg. Doch jeder Sommer hat sein Gewitter.

Klar, es geht auch um die jüngst publizierten Anschuldigungen gegen den Leadsänger Lindemann; und damit eins klar ist: Nichts rechtfertigt sexuelle Übergriffe oder Verletzungen oder den Einsatz von Ko-Tropfen. Nichts! Aber es ist eben auch noch nichts bewiesen. Abwarten. Jedenfalls gibt es bei Festivals immer mehr Stellen, an denen sich Opfer von Gewalt jeglicher Art wenden können.

Doch bei allen Lüsten ist nicht die Impulsivität, die Eruption das Problem. Sondern das respektvolle Miteinander auf Augenhöhe. Das Problem sind nicht Groupies und Sex hinter der Bühne, selbst Sadomasochismus, das Problem ist die Gewalt. Und die kann auch hinter der Bühne des Mozartschen Zaubervogels oder sonstwo stattfinden. Denke mal an den jüngst bekannt gewordenen Fall eines Mitglieds der Staatsoper Hannover, der folgende Schlagzeile verursachte:

Fünf Tage nach der Hundekot-Attacke von Ballett-Chef Marco Goecke (50) auf die FAZ-Kritikerin Wiebke Hüster (57) hat sich die Staatsoper Hannover von seinem Ballettdirektor getrennt.

So sieht Gewalt auch aus.

Zu den Sommerfestivals gehören Schweiß, Stars, Lust und Übertreibung dazu, wenn sie im Rahmen des Interesses jedes Einzelnen stattfinden.

Und so freue ich mich, auf all die Sommerfestivals, die heuer noch kommen:

Zum Beispiel hat München ein neues Hip Hop Festival: Das Rolling Loud Germany steigt vom 7. bis 9.Juli 2023 auf dem Gelände der Messe München.

Auch im übrigen Deutschland ist auf den Bühnen des Sommers viel Musik and more.

Dazu gehören die vielen Tattoos, die überall auf den Wiesen, dem Festivalgelände, den Duschen und sonst wo zu sehen sind. Die sommerliche Freikörperkultur wird auf den Festivals auch mit all den Tattoos zelebriert. Festivals bieten eine Auszeit vom Alltag und eine Gelegenheit, sich frei und ungezwungen zu fühlen. Menschen mit Tattoos können die Festivalkultur als eine Umgebung betrachten, in der sie ihre Persönlichkeit und Individualität uneingeschränkt zum Ausdruck bringen können. Die Festivalkultur fördert oft die Idee von Freiheit, Selbstakzeptanz und Authentizität, die Menschen mit Tattoos anspricht. Das haben ja auch die oben erwähnte Herrenrunde Rammsteiner gut auf den Punkt gebracht:

Zeig mir deins, ich zeig dir meins
Zeig mir deins, ich zeig dir meins
Zeig mir deins, ich zeig mir deins
Zeig mir deins, ich zeig dir meins

Wenn das Blut die Tinte küsst
wenn der Schmerz das Fleisch umarmt
Ich zeige meine Haut.

(Rammstein mit dem Lied TATTOO)

Menschen mit Tattoos haben oft ein ausgeprägtes Interesse an künstlerischer Selbstentfaltung. Festivals bieten eine Plattform für kreative Ausdrucksformen in vielerlei Hinsicht, sei es durch Kleidung, Make-up, Haarstyling oder andere Formen des ästhetischen Ausdrucks. Festivals können als inspirierende Umgebung dienen, in der Menschen ihre kreative Seite entfalten und ihre Tattoos mit anderen kreativen Elementen kombinieren können. Die Festivalkultur schafft eine offene und tolerante Umgebung

Die Zuneigungsbekundungen von Rammsteins Lindemann sind daher etwas grobschlächtig und ungeübt zu bewerten:

Ohne dich bin ich allein
Ohne dich bin ich verloren
Und ich fühle, dass die Welt zu Ende geht
Ohne dich will ich nicht sein
Ohne dich wär ich erfroren (…)

Zuneigung muss nicht im Blutbad enden. Das wissen unsere Freunde von der Münchener Freiheit:

Ohne dich schlaf’ ich heut Nacht nicht ein
Ohne dich fahr’ ich heut’ Nacht nicht heim
Ohne dich komm’ ich heut’ nicht zur Ruh
Das was ich will bist du

Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf die kommende Festival-Saison.

ROCK ON!

Text: Julian Bachmann

Grafik: JONAS BACHMANN

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